Donnerstag, 14. Mai 2009

Verbesserung Portfolio Gedichtinterpretation:

Ich werde nun das Gedicht „Stufen“ von Hermann Hesse genauer betrachten und versuchen auf die Details einzugehen. Das Werk wurde 1941 geschrieben und beschreibt inhaltlich, dass es im Leben verschiedenen Stufen (Phasen) gibt und man von Neuem (Veränderungen) keine Angst haben soll.

Nun zu den Details. Das Gedicht besteht aus 6 Strophen, die in 5 Quartette und einer Strophe aus 2 Verszeilen unterteilt ist. Das Reimschema ist unterschiedlich. In den ersten 3 Strophen kann man kein normales Reimschema erkennen, die 4te und 6te Strophe haben ein umarmender Reim abba und die 5te einen Kreuzreim.

Im ersten Quartett drückt der Autor aus, dass das Leben aus verschiedenen Abschnitten besteht, die nicht ewig dauern. Z.B. Von der Kindheit, zur Jugend, zum Erwachsen werden. Klanglich fällt sofort auf, dass hier als Assonanz der Selbstlaut „e“ verwendet wird. Auch das Wort „jede“ verleiht der ersten Strophe einen besonderen Klang. Denn „jede“ erhält hier eine verstärkte Betonung. Die Pausen werden mit Beistrichen und am Ende mit einem Punkt gesetzt. Auffällig ist, dass in der 1-2 und 3-4 Verszeile ein Enjambement ist. Obwohl der Satz weitergeht, werden die Satzanfänge groß begonnen. Den Satzbau betreffend kommt eine Inversion vor und zwar „ blüht jede Weisheit auch“. Rhetorisch kann man erkennen, dass „Blüht, welkt, Jugend und Alter“ Antithesen sind und „wie jede Blume welkt“ eine Metapher, die das alt werden darstellt.

Das zweite Quartett handelt davon, dass man von den Lebensabschnitten Abschied nehmen können muss und man von vorne/neu beginnen kann. Wieder befindet sich in der 1-2 und 3-4 ein Enjambement. Die Pausen befinden sich wieder an den gleichen Stellen. In der 1. Verszeile befindet sich eine Inversion „ „Es muß das Herz bei jeden Lebensrufe bereit zum Abschied sein“ Es ist auch hier wieder eine Antithese zu finden „ Abschied und Neubeginn“ Das Wort „jedem“ erhält wie „jede“ eine Betonung und verstärkt somit „Lebensrufe“.

Man kann in dieser 3. Strophe sofort erkennen, dass der Absatz mit „und“ beginnt und somit zur 2. Strophe gehören könnte. „jedem“ wird wieder verwendet und auch eine Inversion ist wieder zu finden „ und jedem Anfang wohnt ein Zauber innen“ Inhaltlich stellt es dar, dass es etwas gibt (Zauber), das uns unterstützt und hilft zu leben.

Ich denke, in der 4. Strophe könnte der Autor von sprechen Gott sprechen, der uns zu nichts zwingt und uns durch das Leben, den verschiedenen Stufen begleitet. Klanglich gibt es wieder Inversionen und die Assonanz ist „ei“, was dieser Strophe einen weichen Klang verleiht. Was der Autor mit „ an keinem wie an einer Heimat hängen“ meint, weiß ich nicht so genau. Mit „Raum um Raum“ denke ich, meint er die verschiedenen Entwicklungsstufen. Der „Weltgeist“ interpretiere ich als Gott, da der Autor sehr christlich war. Es gibt auch eine Antithese „engen, weiten“. Was mir auch auffällt ist die Wortwiederholung „Raum um Raum“ und „ Stufe um Stufe“.

Sobald wir etwas gewohnt sind, ändert es sich. Wir müssen bereit sein und uns den neuen Gegebenheiten anpassen. Ich finde, dass beinhaltet die 5. Strophe. Es gibt 2 Inversionen und die 1-2 Verszeile werden mit einem „ und“ verbunden. Die Lebenskreise bezeichnen die Lebensabschnitte und „bereit für Aufbruch und Reise“, zeigt, dass man für Veränderungen bereit sein muss.

Die letzte Strophe handelt davon, dass das Leben nach dem Tod nicht zu Ende ist und die Seele bleibt. Auch hier wieder ein Enjambement und die Strophe endet mit einem Rufezeichen, was den letzen Satz zu einer wichtige Aussage macht und verstärkt.
Mir persönlich hat das Gedicht sehr gut gefallen. Die Aussagen dieses Werkes finde ich sehr gut, ich denke auch, dass sie großteils heute noch aktuell sind. Der Autor hat Recht, dass man immer für Neues bereit sein muss, sich viele Sachen im Leben ändern und man Abschied nehmen muss. Und ich bin auch der Meinung, dass das Leben nach dem Tod nicht vorbei ist. Manche Aussagen fand ich schwer zu interpretieren, doch im Allgemeinen ist es ein gutes Gedicht, das viel Gedanken mit auf den Weg gibt.

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